Mastfuß
Decksaufbau Bereich Mastfuß Dehlya 22
Quelle: Alfred Fink
Unter Dehlya-Eignern wird viel über einen eingedrückten oder beschädigten Bereich des Oberdecks unterhalb des Mastfußes diskutiert. Wie im Kunststoff-Bootsbau allgemein angewendet, werden in Bereichen zur besonderen Befestigung sowie zur Verstärkung so genannte Füll- oder Verstärkungselemente eingefügt. Dabei finden je nach Anforderung hauptsächlich die Materialien Aluminium, Holz (Schicht- oder Vollholz) oder ggf. engporige Schaumstoffe Anwendung.Bei der Dehlya, und hier spreche ich jetzt erst einmal von meiner 22-er, findet man an mir bekannten Stellen folgende einlaminierte Materialien: (Ob Dehler das immer so gemacht hat, kann ich nicht beantworten.)
- Mastfuß: Holz (nach meiner Info soll hier auch Alu verarbeitet worden sein)
- Relingstützen: Massivholz (Bug und Heck massiv GFK)
- Führungen Schiebeluk: Massivholz
- Schotschiene: Aluminium
- Heckspiegel: Holz und im Bereich Motoraufhängung Alu
- Abschluss Balasttank unterhalb des Pflichtbodens: Plan einlaminiertes Holzbrett

Durch meine Beobachtungen zu dieser Konstruktion, auch an anderen Schiffstypen (z. B. Varianta), habe ich bezüglich der Ursachen so meine eigene Theorie entwickelt.
Wie man in der angefügten Skizze erkennt, ist dieser Körper im Oberdeck der Dehlya komplett geschlossen einlaminiert. Somit ergibt sich hieraus zwischen Oberdeckschale und Kielkasten eine massive Standfläche für den Mastfuß und zum Anderen erhält man eine ausreichende Materialstärke für die Befestigungsschrauben des Mastfußes. Soweit zum Grundsatz dieser Konstruktion. Das Problem hierzu ergibt sich aber erst über die Jahre. Durch die Form der Belastung des Ganzen ergibt sich mit der Zeit nämlich eine gewisse Undichtigkeit der Verschraubungen, durch die nun Wasser eindringt, welches durch die geschlossene Bauform nicht wieder austreten kann. Verweise hier z. B. mal auf das „Stellen des Mastes". Natürlich gibt es für Undichtigkeiten in diesem Bereich auch noch andere Ursachen. Seien es Durchbrüche z. B. für Stecker und Kabel usw. Ich sehe also das Hauptproblem im Eindringen der Feuchtigkeit in den „Holzkern". Der fängt dadurch an auf zu quellen und danach an zu verrotten, was wiederum dazu führt, dass die Konstruktion die einwirkenden Kräfte vom Mast her nicht mehr aufnehmen kann und damit die sichtbaren Schäden auftreten.
Diese Problematik und deren Auswirkungen kann man so auch an alle anderen Stellen, die konstruktiv so gestaltet sind (siehe oben), übertragen. Alle Schiffe mit Mastfußproblemen, von denen ich gehört oder gesehen habe, hatten einen durchnässten Holzkern. Bei meiner 22-er hatte ich im Bereich des Mastfußes diesbezüglich bisher keine Probleme, was vielleicht mit der von mir angewandten Methode des Maststellens zu tun hat (Thema werde ich mal gesondert aufgreifen). Dafür musste ich aber die Befestigung der Schiebelukschienen komplett überarbeiten.
Zur Reparatur lässt sich nicht viel sagen: faules Holz raus, neu und entsprechend stabil aufbauen. Wobei man sich natürlich überlegen muss, ob man die Sache beim Mastfuß durch das Oberdeck oder von unten her angeht. 99,9 % aller mir bekannten Betroffenen sind durch das Oberdeck gegangen.
Aber als Tipp zur Vorsorge. Grundsätzlich bei dieser Konstruktion auf Dichtigkeit achten. Ggf. an gegebener Stelle Entlüftungs-, Verdunstungsbohrung(en) einbringen. Bei sämtlichen Bohrungen, sei es in solchen Konstruktionen oder in reines Laminat, streiche ich den Bohrungszylinder mit dünnflüssigem Sekundenkleber ein und lasse dies aushärten (Wattestäbchen). Durch die Kapillarwirkung dringt dieser in die Oberfläche ein und verschließt diese, so dass ein Eindringen von Feuchtigkeit in das Material unterbunden wird.
Gruß
Skipper vom Wattenwurm